Findungsphase

Jede Findungsphase gestaltet sich individuell und ist unabhängig vom Alter, auch beim Geschlecht. In einigen Fällen können schon Kleinkinder nach dem Zusammenschluss von geschlechtlicher Selbstwahrnehmung und Sprachbegabung bewusst und klar sagen, dass sie nicht dem ihnen bei der Geburt zugeordneten Geschlecht entsprechen. In anderen Fällen tritt die realisierende Selbsterkenntnis erst im Seniorenalter ein. 

Ausschlaggebend für die Phase der Selbstfindung sind ausreichende und unterstützende Informationen, die Anstoß zur Selbstreflektion geben und eine Grundlage bilden, mit der sich trans* Personen identifizieren können. Denn ohne entsprechende Informationen wissen viele nicht, wo sie den Ursprung ihres Leidensdruck, der durch die Geschlechtsinkongruenz entsteht, einordnen sollen, was diesen zusätzlich verstärken kann. Dieser Prozess, in dem das Bewusstsein stark auf das Selbst fixiert ist und sich mit der Identitätsfindung beschäftigen muss bzw. darf, soll und kann nicht dauerhaft beiseite geschoben werden oder gar weg therapiert werden. Selbstfindung ist ein natürlicher Prozess, bei dem es auch mal ein paar Anläufe brauchen kann, bis man den Weg gefunden hat, mit dem man sich am wohlsten fühlt. 

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